Menschen zusammenbringen, Brücken bauen und Türen öffnen – das alles ist die tägliche Arbeit der Wienerin Maja Schanovsky. Über ihren Herzenswunsch, wichtige, gesellschaftliche Herausforderungen und ihr größtes Glück sprachen wir mit ihr. Und wir fanden heraus, dass es die fleißige Biene Maja auch im echten Leben gibt.
„Meine Freunde nannten mich früher Biene Maja. Der Name ist mir geblieben“, lacht die große, freundliche Frau mit den langen, dunklen Locken. Schon in den ersten Momenten unseres Gesprächs wird klar, Maja Schanovsky ist ein energiegeladener Mensch. Sie spricht deutlich, mit fester Stimme und gestikuliert dabei ausladend mit den Händen. Als Zuhörerin fühle ich mich sofort von den interessanten Erzählungen aus Majas Alltag mitgerissen, sie hat eine Gabe für das „Dialog führen“.
Dieses Talent ist auch von großer Bedeutung für Majas Leben und ihre vielfältigen Tätigkeiten. Derzeit leitet sie einen Missionskurs zur Ausbildung im christlichen Glauben für junge Menschen, ist Lehrgangs- und Heimleiterin der Akademie im Figlhaus, Mitglied in der katholischen Gesellschaft Emmanuel und engagiert sich darüber hinaus noch für weitere Herzensprojekte, wie Missionstagungen im In- und Ausland.
Wie sie das denn alles schaffe?
Maja lacht nur, sie ist überzeugt, sie hat ihre Bestimmung gefunden, sie tue genau das, was sie zutiefst erfüllt. Da kann man sich nicht beschweren. Natürlich kommt auch die motivierte Maja manchmal in Situationen, in denen sie nicht weiter weiß. Zum Beispiel im Umgang mit extremistischen, rechten Einstellungen. Majas Herzenswunsch ist es, durch Dialog und Gesprächsführung unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen zueinander zu bringen. „Man braucht Verständnis für den anderen, ich bin überzeugt, ich kann von jeder Person etwas lernen, wenn ich mich nur darauf einlasse“, ist ihre klare Einstellung. Die Vielfalt der Menschheit – das ist es, was uns laut Maja bereichert.
Mit den Menschen zu arbeiten und mit ihnen zu sprechen, das hat Maja schon immer getan. Sie engagierte sich seit ihrer Kindheit für die Dompfarre St. Stephan, war überall mit dabei und als sie eines Tages die Gelegenheit bekam, im Rahmen eines Missionsprojekts, die christliche Botschaft und ihre Freude darüber auch unter glaubensferne Menschen zu bringen, wusste sie, das war das, was sie von nun an machen möchte.
Am liebsten arbeitet Maja mit jungen Studierenden
Ich merke ihr an, dass sie sich in deren Gefühlswelt hineinversetzen kann. Sie ärgert sich über die Situation vieler Jugendlicher heutzutage, die von unbezahltem Praktikum zu unbezahltem Praktikum weitergereicht werden, und nirgendwo das Gefühl vermittelt bekommen, wirklich ankommen zu können. Maja sieht die Herausforderungen unserer Gesellschaft sehr klar und sie hat eine Vorstellung davon, was geschehen müsste, um die Probleme anzugehen. „Ich möchte Menschen dazu ermutigen, sich wieder voll und ganz einer Sache, die ihnen am Herzen liegt, zuzuwenden. Mein großes Glück ist, dass ich die Gewissheit habe, in Gott jemanden zu haben, dem ich wichtig bin und der mich annimmt, so wie ich bin. Diese schöne Gewissheit möchte ich verbreiten. Denn jeder und jede ist es wert, dass man sie genauso wertschätzt, wie er oder sie ist.“
Aus der Serie “#figlpeople” – einem Potpourri aus Persönlichkeiten im und rund um das Figlhaus Wien