Klimawandel. Ressourcenknappheit. Armut. Die Jugend ist es, die unsere Welt verändern muss – aber wie sollen wir jungen Menschen uns um globale Problemstellungen kümmern, wenn wir oft selbst nicht wissen, was wir aus unserem Leben machen sollen und unsere Probleme nicht gehört werden?
Besonders Jugendliche, die sich während dem Erwachsenwerden irgendwo zwischen gesellschaftlichen Zwängen und dem persönlichen Traum der Selbstverwirklichung wiederfinden müssen, sind sehr anfällig für psychische Instabilität. In der Jugendzeit, oft auch von vielen Erwachsenen als “die schönste Zeit im Leben” bezeichnet, ist man einem sehr hohem Druck ausgesetzt, den man als junger Mensch aushalten muss. Erwartungen der Familie, der Lehrer, der Freunde und allgemeine, in unserer Gesellschaft verfestigte Handlungen und Erfolge, die ein junger Mensch erbringen soll. Doch genau in einer Zeit der Selbstfindung, in einer Zeit, in der man als junger Mensch selbst noch nicht genau weiß, wohin einen sein Leben führen soll, wo man dazugehört und was einen erfüllt, ist Rückhalt und Unterstützung von enormer Bedeutung, um psychische Gesundheit zu bewahren.
Oft wird es vor allem von Erwachsenen unterschätzt, welche großen Auswirkungen zu hoher Druck das “Richtige” zu tun, Zukunftsunsicherheit, Orientierungslosigkeit und fehlende Anerkennung auf Jugendliche haben können. In der Gesellschaft und auch in den Medien werden psychische Störungen immer noch als Tabu-Thema behandelt. Jeder von uns, würde erzählen, wenn er sein Bein gebrochen hat, oder an einer Grippe leidet. Ist man jedoch aufgrund fehlender Zukunftspläne nicht mehr leistungsfähig, antriebslos und ratlos, herrscht oft Schweigen. Gehandelt wird oft erst viel zu spät, wenn der Leidensdruck bereits so hoch ist, dass man ihn nicht mehr standhalten kann. Der Versuch psychische Störungen in der Öffentlichkeit und auch im privaten Umfeld so zu behandeln, als würden sie nicht vorliegen und die fehlende Akzeptanz, wenn man offen damit umgeht, kann aber weitreichende Konsequenzen haben.
Aus diesem Grund sehe ich in den Eltern und Erwachsenen eine wichtige Rolle den öffentlichen Diskurs über psychische Störungen anzukurbeln, um in der Bevölkerung, aber auch in vielen anderen Bereichen, wie im Gesundheitssystem, in Schulen und in Unternehmen einen Platz für die Thematik zu schaffen und etwas bewirken zu können.
Hört den Jugendlichen zu, seid wachsam, tauscht euch aus und teilt eure Erfahrungen – nur so können junge Menschen Krisen überstehen und ihr Potential ausschöpfen!
Junge Menschen erzählen ihre Geschichten
Was kann man tun?
seek knowledge!
Es gibt zahlreiche Informationsquellen, wie zum Beispiel: Internetseiten, Bücher und Filme wo man sein Wissen über psychische Störungen erweitern kann. Zum Beispiel:
- WHO – Stellt Informationen und Statistiken über die Auftrittswahrscheinlichkeit psychischer Störungen zur Verfügung
- TedIdeas – Ein Artikel darüber, wie man über psychische Gesundheit sprechen sollte
- TedPlaylist – Verschiedene Kurzvorträge von Fachleuten über psychische Gesundheit
Verschiedene Kampagnen kämpfen gegen die Stigmatisierung psychischer Störungen und versuchen mehr Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen. Zum Beispiel:
- Mind the Mind – Psychologiestudierende halten ehrenamtlich Workshops in Schulen mit dem Ziel Stigmata gegen psychische Störungen abzubauen
- ganznormal.at – ein Verein zur Förderung der öffentlichen Diskussion über seelische Gesundheit
- antistigmata.at – Vorträge zum Abbau der Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Störungen
Anlaufstellen in Österreich helfen bei der Behandlung und dem Umgang mit psychischen Störungen.
- Hilfe in der Krise – Liste verschiedener Anlaufstellen in Österreich, die man kontaktieren kann
Try to make a change!
Hi Eva,
danke für deinen super Artikel – ich beobachte auch schon seit längerer Zeit mit Sorge, dass in unserer Gesellschaft der Leistungsdruck immer höher wird. Da braucht es bestimmt noch sehr viel Aufklärungsarbeit rund um das Thema psychische Störungen, um dem Problem besser entgegen zu wirken.
Finde die Liste mit Links am Ende super – um mehr Akzeptanz zu schaffen und Tabus aus dem Weg zu räumen führt wohl an einer stärkeren Auseinandersetzung mit dem Thema nichts vorbei.
Hallo Matthias,
Vielen Dank für dein Kommentar! Da hast du recht, dass definitiv noch viel mehr Aufklärungsarbeit passieren muss. Es gibt teilweise auch schon sehr tolle Angebote, insbesondere auch für Schulen, jedoch sind diese oft nicht so sichtbar und werden selten in Anspruch genommen. Um das zu ändern ist eine starke Auseinandersetzung mit dem Thema von großer Bedeutung!
Voll guter Artikel. Das ist auch meine Beobachtung – allerdings bei meinen Kinder. Da gibt es soviele Ansprüche, die erfüllt sein sollten und dann das Bild der zerstörten Umwelt und der wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten. Es ist echt viel, was man da aushalten muss. – Übrigens gilt das auch für Erwachsene. Die haben vielleicht schon ein bisschen mehr Stabilität, aber man ist nie gefeit vor einem psychischen Einbruch. Ich denke, die Lösung liegt im Miteinander. Reden, Zuhören, Hilfe suchen,….
Hallo Barbara,
Danke für deine Antwort. Da hast du natürlich recht, dass auch sehr viele Erwachsene betroffen sind. Um auch das zu reduzieren ist es wichtig, schon früh die Möglichkeiten zur Behandlung psychischer Störungen anzubieten und als junger Mensch möglichst viele Ressourcen aufzubauen, die einem auch im späteren Leben helfen können!
Der beste Weg, um das zu erreichen ist – wie du sagst – das Miteinander und die Unterstützung!