Ein wenig Zeit ist verstrichen, seitdem ich mich im Rahmen meines letzten Blogeintrags gemeldet habe. In der Zwischenzeit habe ich gefühlt 100 Dutzend weitere Analysen und/ oder Zeitungsartikel zur Wahl und darüber hinaus gelesen.
Die Tatsache, dass Clinton zwar die Mehrheit der Stimmen unter den WählerInnen erhalten hat, dennoch nicht Präsident wurde, ist in diesem Artikel zum US-amerikanischen Wahlsystem schön zusammengefasst:
Dass nun gefühlt die ganze Zunft der SozialwissenschaftlerInnen dafür kritisiert wird, dass “die meisten Umfragen ” keinen Sieg von Trump prognostiziert hätten (was so auch nicht stimmt), finde ich ein bisserl schwierig. Schließlich stellen Umfragen Momentaufnahmen dar, die mögliche Zukunftszenarien zulassen. Die Frage, wie die “shy voters” in zukünftigen Wahlumfragen berücksichtigt werden können, ist deshalb eine berechtigt und bedeutend. Sehr treffend finde ich dafür den folgenden Artikel: https://www.ft.com/content/af53bbe2-a085-11e6-891e-abe238dee8e2
Pointiert bringt Gillian Tett auf den Punkt, dass die Favorisierung von Trump wohl von vielen WählerInnen wie das Frühstücken von Eis inkl. einem Whiskey-Topping geschehen sein muss – am liebsten spricht man nicht darüber. In dem Artikel schreibt Tett auch, dass wohl auch einige Trump-WählerInnen an Thanksgiving lieber nicht über ihre Stimmabgabe schreiben. Doch wie sollen SozialwissenschaftlerInnen die Präferenzen der “schweigenden” WählerInnen einfangen? Eine weitere spannende Analyse wäre auch, wie viele heimatlose Tiere ein neues Zuhause nach der Wahl bekommen haben: Ich weiß bereits von zwei Welpen, die direkt nach der Wahl von ihren neuen Besitzerinnen adoptiert wurden.
Thanksgiving habe ich übrigens sehr harmonisch mit vielen internationalen Freunden verbracht. Bei vietnamesischen Frühlingsrollen und Truthahn haben wir es uns gut gehen lassen!