Ein Schloss in Niederösterreich. Nachdem wir die Brücke über den mit Wasser gefüllten Burggraben überquert haben, wird uns doch etwas mulmig zumute. Wie wird wohl der weltbekannte Autor und Regisseur sein, der ein solch herrschaftliches Anwesen bewohnt?
Der Mann, der uns dort empfängt, überrascht. Er entspricht nicht dem, was wir uns von einem solchen Star erwartet hatten. Charismatisch, aber bescheiden und geradezu etwas nervös tritt uns der aus New York stammende Wahlösterreicher entgegen. Von Überheblichkeit keine Spur.
„I am afraid of failure from the moment I get up in the morning“
Auf meine Frage, ob er denn selbst manchmal zweifle, reagiert Joshua erfrischend menschlich. Mit einem Lächeln im Gesicht erzählt der studierte Mediziner und Theologe von seinem heimlichen Kindheitstraum einmal wie Albert Schweitzer sein zu wollen. Mit „But that’s ridiculous, because I’m not“, beendet er diese kleine persönliche Erzählung. Das ganze Team lacht. Spätestens jetzt ist das Eis gebrochen. Als ich von ihm wissen will, ob er denn damals geahnt hätte einmal derart erfolgreich zu sein, überrascht Joshua mit seiner Antwort.
„I don’t think I have success“
Starke Worte für einen Drehbuchautor und Regisseur, der mit Ikonen wie Marlene Dietrich, Omar Sharif, David Hasselhoff und Patrick Swayze zusammengearbeitet hat. Es wird schnell klar, warum er diese Ansicht vertritt. „Success is defined by society – it’s an illusion“, so Sinclair. Seine persönliche Definition von Erfolg entspricht keineswegs dem, was man in der Gesellschaft als solchen vermarktet. Es seien nicht Reichtum, Macht oder Sex, die Erfolg ausmachen. Nur was du in deinem eigenen Herzen fühlst, kann Erfolg definieren. Wenn du deine Bestimmung, deine Ziele erfüllst, dann bist du erfolgreich, sagt Sinclair. Liebe und Mitgefühl sind für ihn die Maxime.
„The beginning and the end of who we are is: LOVE“
Im Gespräch erklärt Joshua: Nur wer sich selbst liebt, kann andere lieben, und nur wer sich selbst liebt, kann geliebt werden. Und in der Liebe finden wir das Gute. In Liebe und Mitgefühl. Nachdrücklich betont Sinclair, dass Mitgefühl oder Empathie nicht mit Mitleid verwechselt werden dürften. Denn Mitleid wäre aristokratisch. Doch Mitgefühl ist das, was im Herzen beginnt, und uns dazu bringt, Gutes zu tun.
Ein Interview mit Gänsehauteffekt
Joshua ist ein einzigartiger Mensch mit einer außergewöhnlichen Biografie. An seiner Person zeigt sich, was man mit guter Hoffnung und einem starken Willen alles schaffen kann.
Aus der Serie „#inspireMe“ – wir “graben” nach Antworten und wollen Klartext reden”
Der Videoteaser zum Interview:
Das komplette Interview als Audio: